Freitag, 28. Februar 2014

Endlich mal was Neues!

Seid ihr noch da? 
Hier endlich mal wieder ein Posteintrag fuer Diejenigen, denen das hier noch nicht zu bloed geworden ist.
Jetzt haben wir eine ganze Menge zu berichten. 

1. Aufbruch in die Wildnis
Nachdem wir nun endlich bereit zum Campen waren, taten wir das auch. Unser erster Campingplatz war wunderwunderschoen. Und wir super kreativ. Jeder von uns hat angefangen, "ein Buch" zu schreiben. Jetzt, fast zwei Monate spaeter, sind es immer noch zwei Seiten. Naja. 
Wir haben zwei Jungs aus Hessen kennengelernt, die waren ganz lustig. Dann, auf dem naechsten Campingplatz, kam uns eine super Idee. Judith hatte die wahnsinnig romantische Idee, am Strand zu uebernachten. Also nahmen wir kurzerhand unsere Decken mit zum Strand und haben unser Lager errichtet. Von den "Sandfloehen" konnten wir zu dem Zeitpunkt noch nichts ahnen. Aber zunaechst galt es, ein anderes Problem loszuwerden. Ein Typ, der uns mit seiner gesamten Lebensgeschichte vollschwallte und einfach nicht aufhoerte zu reden. Selbst als wir einen Lachanfall bekamen und nur noch mit "ja" oder "nein" geantwortet haben, hoerte er einfach nicht auf uns zu nerven. Kaum war er endlich verschwunden, kamen auch schon die naechsten Nervenbolde, die uns mit ihren Taschenlampen ins Gesicht leuchteten und das super lustig fanden. "ARE YOU SLEEPING??" - Naja, bis eben schon.
Nach einer Stunde doesen fing es an. Sandfloehe. Ueberall. Und wir: Mittendrin. Das war genug! Das war doch nicht so romantisch wie anfangs gedacht, deswegen haben wir die Nacht dann doch im Auto verbracht. Und sahen am naechsten Morgen aus, als haetten wir die Windpocken bekommen.

2. Segeltour in Kerikeri
In Kerikeri angekommen, hat uns unser Kiwifreund Lars auf eine Segeltour eingeladen. Zusammen mit Connor (aus Seattle) und Lars (der ein eigenes Segelboot hat!!) ging es abends los. Wir kamen auf die Inselchen in der Bay of Islands, auf denen sonst niemand war, haben die einsamsten und schoensten Straende gesehen und Muscheln mit Blick aufs Meer gegessen. Der Sternenhimmel abends war unbeschreiblich und der Cider etwas zu viel. Wir haben das erstes Mal vom Meeresleuchten erfahren, das ganze Meer hat geglitzert. Eingeschlafen sind wir mit Blick in den Sternenhimmel, aufgewacht mit Sonne im Gesicht. 

3. Charlies Rock
Nach einem richtig geilen BBQ in Connors Haus ging es am naechsten Morgen los zu Charlies Rock, bestehend aus hohen Felsvorspruengen, einem Wasserfall und einem kristallklaren See. Wir sind von den Felsen gesprungen, waren hinter dem Wasserfall und haben uns wie Eidechsen auf den Steinen in der Sonne gewaermt. Charlies Rock war definitiv eines der Highlights unserer Reise. Fotos kommen noch, aber die haben wir selbst noch nicht.

4. Ninety Miles Beach und Cape Reinga
Wir hatten gehoert, dass man den ganzen Ninety Miles Beach mit dem Auto entlangfahren kann, bis zum Cape Reinga. Das Chaosteam war der Meinung: "Das ist ja eine super Idee!". Also fuhren wir dorthin, wo uns ein Gelaendetruck mit Allradantrieb den Weg zum Strand versperrte. Wir dachten: "Ach, wenn die da drauf fahren, koennen wir das ja auch machen". Also nichts wie drauf, dem Truck hinterher. Was wir nicht wussten: Es war Flut. 
Nun gut, wir fuhren dem Truck eine Zeit lang hinterher, bis dieser ploetzlich langsamer wurde und wir ansetzten zum ueberholen. Wir dachten: "Oh das ist aber nett, die winken uns zu!", also winkten wir freundlich grinsend zurueck, waehrend wir sie ueberholten. Was wir nicht wussten: Das war kein freundliches Winken, sondern ein "HALT! STOPP! Was macht ihr denn da?!". 
Die Situation wurde immer peinlicher, denn wir blieben im Sand stecken und konnten nicht mehr losfahren. Die freundlichen Maoris haben uns aus der Patsche geholfen und uns doofe Touristen erstmal aufgeklaert. Es ist naemlich so. Bei Flut ist es eine weniger gute Idee den Strand entlangzufahren. Sie haben uns dann zu einer sicheren Stelle gefuehrt, wo wir eine gute Stunde auf die Ebbe gewartet haben, damit wir weiterfahren konnten. 
Letztendlich sind wir mit 140 km/h und Wind in den Haaren den Strand entlanggebrettert. 
Das letzte Stueckchen fuehrte uns durch ein Flussbett zu riesigen Sandduenen, wo wir uns Boogieboards geliehen haben und die Sandduenen runtergeduest sind.

5. Der Tiefpunkt unserer Reise
Am 6. Februar war Waitangi-Day, worauf wir uns schon gefreut hatten. Unser Plan war, den Waitangi-Day in Waitangi zu verbringen und einen schoenen Tag zu haben. Wie sich herausstellte, war es letztendlich der schlimmste Tag unserer Reise. Der Morgen fing so an. Judith stellte fest, dass ihre Handtasche mitsamt den ganzen Wertsachen (Leonies wichtige Karten waren schlauerweise auch in der Tasche) verschwunden war. Jemand hatte sie aus dem Badezimmer auf dem Campingplatz gestohlen. Es schuettete in Stroemen und die Stimmung war am Boden. Die Ironie am Ganzen war, dass wir uns ohne Geldkarte nicht einmal das Benzin (das beinahe leer war) runter zum Waitangi Fest leisten konnten. Den Waitangi-Day verbrachten wir also damit, die Karten zu sperren und mit der Polizei zu telefonieren. Auf dem Campingplatz. Das war ein Spass. 
Jetzt reichts.

6. Raglan oder wie man ein Auto aufbricht
Raglan: Sommer, Sonne, Strand. Die Surfermetropole schlechthin. 
Oder auch nicht.
Wir verbrachten die ersten drei Tage auf einem sehr abgelegenen aber wunderschoenen Campingplatz. Es war auch alles ganz toll, bis Leonie die Schluessel im Auto liegen liess und schlauerweise alle Knoepfchen runtergedrueckt hatte. Alles war im Auto, nur wir nicht. Der Schluesseldienst haette uns 200 Dollar gekostet. Alles in allem eine ziemliche Scheiss-Situation. Der Campingplatzinhaber mit Knast-Tattoo (und krimineller Vergangenheit?) half uns gluecklicherweise, mithilfe eines Schraubenziehers und einem Draht, in unser Auto einzubrechen. Es war ein bisschen wie in einem Gangstermovie.
Die restliche Zeit in Raglan war Leonie krank und Judiths Geburtstag etwas trostlos. 

7. Taupo und Assitoni 
In Taupo ging es endlich wieder bergauf. Im Hostel trafen wir Jascha, Matthieu und Dommi, mit denen wir uns super verstanden, auch wenn sie auf den ersten Blick wie drei Vorstadt-Assis auf uns wirkten (hauptsaechlich wegen der Sprueche von Youtube-Legende Assitoni (schaut es euch lieber NICHT an)). 
Mit ihnen haben wir die Huka-Falls besichtigt und bei Vollmond in den heissen Quellen gechillt. Wir hatten eine richtig gute Zeit!

8. Wellington und viel zu viel Cider
Wellington war Urlaub im Urlaub. Die Stadt ist der Hammer! Der Hammer schlechthin! (Achtung: Diesmal keine Ironie) Wir haben uns das volle Kulturprogramm gegeben und waren sogar an einem Abend im Theater. Das Stueck, "the Dreamer" war ueberwaeltigend! Wir hatten richtig Gaensehaut.
Aber den einen Abend haben wir schon laengst wieder verdraengt. Wir wollten weggehen, "richtig Party machen" und vor allem in die Alice-Bar gehen, wo es scheinbar Cocktails aus Teetassen geben soll. Judith hatte ja immer noch keinen Reisepass, keinen Perso oder Fuehrerschein, aber wir nahmen zur Sicherheit alle Kopien mit.
In unserem gammligen Hostel trafen wir (un?)gluecklicherweise eine Gruppe Hamburger, mit denen wir das Todesspiel spielten. Das Nivaeu sank... und sank... und unser Pegel stieg... und stieg... Aber: Wir sind ja noch totaaaaal nuechtern! Ja genau.
Irgendwann sind wir dann losgezogen. Unser erster Stop: Boogie Wonderland. In dem Glauben, wir waeren in der Alice-Bar gelandet, sind wir peinlich zu 90er-Jahre Hits abgedanced, bis einer auf die Idee kam, weiterzugehen. Judith fand das schade, sie war komplett in der Musik aufgegangen. Aber Leonie passte mit ihrer Cappie einfach nicht in das Milieu und wollte lieber in einen anderen Club, als ihre Cappie auszuziehen. Da kamen wir aber nicht rein. Ob das jetzt an dem fehlenden Reisepass oder unserem Pegel lag, ist im Nachhinein schwer zu sagen. Wir wissen nur noch, dass der Tuersteher "SO EIN AAARSCHLOCH" war.
Judith schimpfte ununterbrochen "SO EIN AAARSCHLOCH". Sie fand das richtig gemein.
Leonie hingegen fand das gar nicht soo schlimm, weil sie wollte einfach nur schlafen. Irgendwie kamen wir dann in Kontakt mit einem Gothic (der ziemlich unheimlich aussah, aber eigentlich ziemlich nett war). Es endete so: Leonie fuehrte hochphilosophische Gespraeche mit ihm und Judith schlief daneben auf dem gemuetlichen Betonboden der Fussgaengerzone ein. Es ist uns ein Raetsel wie wir wieder im Hostel gelandet sind, doch irgendwie haben wir es in unsere Betten geschafft. Der Abend war lustig, aber die Alice-Bar haben wir nie gesehen. 
Mit dem schlimmsten Kater haben wir dann am naechsten Morgen die Faehre zur Suedinsel genommen. 

Und da sind wir nun. Es ist kalt und es regnet. 





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